„Läuft doch alles super!“ – Genau das ist der Moment, in dem viele Unternehmen den größten Fehler machen. Sie warten mit Veränderungen, bis der Markt, der Wettbewerb oder interne Krisen sie dazu zwingen. Das Problem? Dann ist es oft zu spät, um noch selbstbestimmt zu handeln.
Wenn in Ihrem Unternehmen die Change-Kompetenz besonders hoch dosiert ist , werden Sie viel seltener in diese Falle tappen. Bereitschaft, Know-how, Aufmerksamkeit - für alles ist in Ihrem Unternehmen gesorgt. Es sind meistens Unternehmen mit gering ausgeprägter bzw. nur dünn verteilter Change-Kompetenz, die, ohne es zu bemerken, den richtigen Zeitpunkt für Veränderung verpassen.


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Veränderung lieber später, oder?
Homöostase ist ein zentrales Prinzip für alles, was lebt und prosperiert. Es bezeichnet die Fähigkeit von Systemen, ob Organismen, Zellen oder Organisationen, ihr inneres Umfeld trotz permanenter äußerer Veränderungen konstant zu halten. Trotz vielfältiger Schwankungen in der Umwelt bleiben beispielsweise die tägliche Arbeitszeit oder einzelne Prozesse oder Jobpositionen und im Großen und Ganzen auch die Outputs konstant. Im Zustand des inneren Gleichgewichts kommt es darauf an, das, was zu tun ist, besonders effizient und energiearm zu organisieren.
Wenn spezifische Umweltveränderungen dieses Gleichgewicht bedrohen, müssen Systeme aller Art sich anpassen und verändern. Das bedarf immer eines zusätzlichen Energieaufwands. Es führt immer zu einer Interimsphase des Ungleichgewichts. Widerstand ist dabei Ausdruck eines gesunden Beharrens und muss – im Falle von Organisationen – ernst genommen werden: Als Zeichen dafür, dass Planeinhaltung, Routinen, „niedrige Energieniveaus“ üblicherweise zu bevorzugen sind. Und als Zeichen für die immerhin richtige Einschätzung (!), dass die Transformation tatsächlich kommen wird. Denn nur wer den angesetzten Change gänzlich ignoriert, also gar nicht an ihn glaubt, braucht keinen inneren Widerstand aufbauen.
Veränderung vor der Gefährdung
Jetzt sind wir, anders als andere Systeme, in der Lage, nicht nur tatsächliche Bedrohungen wahrzunehmen, sondern wir können – etwa in Szenarien gedacht – auch mögliche bzw. zukünftige Umweltveränderungen vorwegnehmen. In dem Fall ist es ressourcenschonend und innovationserleichternd und – je nach Dynamik im Markt - unverzichtbar, nicht auf das Ungleichgewicht zu warten, sondern den Wandel vorzubereiten.
Der Nachteil: Es ist mit erhöhtem Widerstand zu rechnen, weil ohne die Legitimation von Schmerzen die doch gut laufenden Prozesse & Routinen noch weniger gerne aufgegeben werden. Veränderung vor der Gefährdung verlangt also besonders ausgeprägte Change-Kompetenzen, um alle Systemelemente zielführend mitzunehmen.
Das Wellenmodell der Veränderung nach Lynch/Skordis

Das Change-Modell
Diese Überlegungen sind nicht neu, nur vielleicht heute angesichts zunehmender Komplexität und Dynamik noch mal wichtiger. Das Gute: Es gibt bereits sehr etablierte theoretische Modelle, die uns Change-Praktikern dabei helfen, die Fallstricke und Chancen von Transformation zu visualisieren und zu erklären. Ein Modell, das wir hier vorstellen, ist von Paul Kordis und Dudley Lynch.
Ein Wellenmodell (Lynch/Kordis)
Das Wellenmodell beschreibt Veränderungsprozesse in Individuen und Organisationen basierend auf Erkenntnissen aus der Chaos- und Gehirnforschung. Es zeigt, dass Veränderungen idealerweise dann eingeleitet werden sollten, bevor der Höhepunkt erreicht ist und daher alles noch gut läuft und eigenbestimmt gestaltet werden kann.
Der richtige Zeitpunkt für Veränderung
Natürlich erscheint es unverständlich, warum man etwas ändern sollte, wenn es gerade erfolgreich läuft. Doch wer zu lange wartet, wird von äußeren Einflüssen zur Veränderung gezwungen. Das Modell spricht vom „Bifurkationspunkt“ – dem Moment, in dem eine neue Entwicklung eingeleitet werden sollte, bevor die alte Welle „überschlägt“ und das Chaos beginnt.
Vom „Tal des Leidens“ zur „Durchbruch-Zone“
Wer den Wechsel verpasst, gerät in eine Phase des Kontrollverlusts, die mit Schock, Leugnung und Krisenmanagement einhergeht („Tal des Leidens“). Wer hingegen rechtzeitig aktiv wird, durchläuft zwar eine anstrengende Anfangsphase, kann jedoch in eine neue, erfolgreiche Entwicklungswelle eintreten („Durchbruch-Zone“). Entscheidend ist, frühzeitig Signale zu erkennen und mutig den Wandel einzuleiten.
To-do: Change-Know-how aufbauen
Wie gut sind Organisationen auf die tendenziell allgegenwärtige Notwendigkeit, Veränderungen zu antizipieren und rechtzeitig einzuleiten, tatsächlich vorbereitet? Wie gut sind Change-Kompetenzen unter Funktionsträgern mit Personalverantwortung wie auch unter solchen mit „nur“ Bereichsverantwortung und relevanter Ownership entwickelt?
Schon die Beobachtungs- und Analysefähigkeit, relevante Umweltveränderungen zu identifizieren oder zu antizipieren, setzt Skills voraus, die in der Regel nicht Teil einer Ausbildung, eines Studiums, einer Einarbeitung etc. sind. Außer bei Beratern.
Gleiches gilt für alle Kompetenzen rund um die Gestaltung & Begleitung von Change, die Teil der Ausbildung und täglichen Routine für Berater sind, aber in den anderen Branchen kaum entwickelt werden.
Angebot von ChangePartner
Aus diesem Grund hat unser Co-Founding-Partner, Steffen Neiss, vor vielen Jahren ein sehr gut laufendes „Berater-Basis-Training“ ins Leben gerufen. Da Change-Kompetenzen bei Führungskräften schon lange zu den grundlegenden Skills gehören müssten, hat er zusammen mit Klaus-Peter Esser ein mehrmoduliges, offenes Seminar konzipiert und über die Jahre verfeinert. Alle Informationen dazu finden Sie hier.
>> Das BBT-Training
20 Jahre Change-Erfahrung kompakt in 4 Stunden
Daneben bieten wir aber auch eine Crash-Kurs-Version an. Das ist für Führungskräfte ebenso geeignet wie für Mitarbeitende, die eine wichtige Bereichs- oder Projektverantwortung tragen und zentrale Säulen vor und während einer Transformation sein werden. Das digitale Inhouse Training für 3-6 Teilnehmende vermittelt in nur 4 Stunden kompakt und praxisnah alles, was Verantwortliche Gestalter von Veränderungsprozessen schnell orientiert und handlungsfähig macht. Alles weitere dazu hier:
>> Change-Crash-Kurs